Dublin
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 17.08.2014
"Dublin" war der Codename für den .NET-basierten Anwendungserver "
AppFabric", der eine Erweiterung zu
Internet Information Server (
IIS) und dem
Windows Activation Service (
WAS). Dublin dient der Bereitstellung (dem "Hosting") von Diensten auf Basis der
Windows Communication Foundation (
WCF) und Workflows auf Basis der
Windows Workflow Foundation (WF). Dublin schließt damit eine wesentliche Lücke im Gesamtkonzept von .NET, in dem es bisher keinen eigenen Anwendungsserver gab.
Erste Ankündigung: 1.10.2008 (
http://blogs.msdn.com/stevemar/archive/2008/10/01/the-road-to-pdc-net-framework-4-0-and-dublin.aspx)
Erste öffentliche Vorstellung: PDC 2008 (27.10.2008)
Erschienen als "
AppFabric"
Hintergrundinfo
Mit einem eigenen .NET-basierten Anwendungsserver unter dem Codenamen "Dublin" liefert Microsoft einen seit langem fehlenden Baustein in der .NET-Strategie nach.
Auf der PDC 2008 stellte Microsoft erstmals den Anwendungsserver "Dublin" vor, der die Bereitstellung ("Hosting") von Diensten auf Basis der
Windows Communication Foundation (
WCF) und Workflows auf Basis der
Windows Workflow Foundation (WF) ermöglicht. Während es in der
Java-Enterprise-Welt schon von Beginn an dedizierte "Application Server"-Produkte zur Bereitstellung von Diensten in verteilten System gab, bot Microsoft lange Zeit nur den rein HTTP-fähigen
Internet Information Server und den veralterten COM+ Application Server an. Mit dem
Internet Information Server 7.0 in
Windows Vista und
Windows Server 2008 öffnete Microsoft den
IIS zwar unter dem Titel
Windows Activation Service (
WAS) für andere Protokolle wie
TCP und Named
Pipes, blieb jedoch Funktionen zur Verwaltung und Überwachung schuldig.
"Dublin", das diese Lücke schließt, ist implementiert als eine Erweiterung zum
Internet Information Server (
IIS). Dublin kümmert sich um den Start von Diensten und den Neustart im Fehlerfall, die Persistierung und Überwachung von Workflows sowie das regelbasierte Weiterleiten von eingehenden Nachrichten an verschiedene Dienste auf Basis ihres Inhalts.
Als Verwaltungswerkzeuge stehen
PowerShell-
Commandlets und eine grafische Benutzeroberfläche, die sich in die
IIS-Verwaltungskonsole integriert, zur Verfügung. Wie bei der Verwaltungskonsole des Exchange Server 2007 erstmals gezeigt, stehen die
Commandlets im Mittelpunkt und die grafische Benutzeroberfläche basiert auf diesen
Commandlets.
Die Konsole erlaubt den Import/Export von Diensten und die Konfiguration von
Datenbankanbindung und Überwachungsfunktionen. Sowohl aktive und persistierte Instanzen sind in der Konsole sichtbar. Die Persistenzunterstützung verlangt einen
Microsoft SQL Server. Die aus COM+ bekannte
Transaktionsunterstützung ist in "Dublin" zunächst nicht enthalten. Produktmanager Dan Esher verweist hier auf die im .NET Framework vorhandene Unterstützung in
System.Transactions.
"Dublin" sieht Microsoft nicht als Teil des .NET Framework an, sondern des Windows-Betriebssystems. Erscheinen soll "Dublin" kurz nach dem
.NET Framework 4.0 als Erweiterung zu
Windows Vista und
Windows Server 2008. In zukünftigen Betriebssystemen soll "Dublin" direkt enthalten sein. Ob dies auch schon für
Windows 7 zutrifft, hängt von dem Zeitplan zum Erscheinen von
Windows 7 ab, der noch nicht feststeht.
Teilnehmer der Vorstellung von "Dublin" stellten sich die Frage, ob "Dublin" den Microsoft
Biztalk Server ersetzen wird. Dies beantwortete Produktmanager Dan Esher: "Es gibt Gemeinsamkeit von Biztalk und Dublin. Wir versuchen aber wirklich nicht, einen neuen Integrationsserver zu schreiben. Man müsste eine Menge selbst implementieren, ob die Funktionalität von Biztalk in Dublin zu erreichen". Biztalk und Dublin haben Gemeinsamkeit hinsichtlich der Bereitstellung von Diensten. Dublin bietet aber weder EDI-Adapter noch die Abbildungsfunktionen für Daten- und Nachrichtenformate. Laut Microsoft-Insider David Chappell ist jedoch zu erwarten à
http://msdn.microsoft.com/en-us/library/dd200919.aspx, dass nächste Version von
Biztalk Server auf "Dublin" aufsetzen wird.