System.Transactions
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 20.03.2018
System.Transactions (System.Transactions.dll) ist ein neuer Namensraum ab der
.NET FCL 2.0. Zentrale Funktionen sind:
Wichtigste Klassen
TransactionManager
Transaction
Wichtigste Schnittstellen
ITransaction
ICommitableTransaction
ITransactionManager
Implizite Transaktionen mit TransactionScope
Implizite
Transaktionen sind eine elegante Möglichkeit, eine
Transaktion zu nutzen. Nach der Instanziierung der Klasse System.Transactions.TransactionScope werden alle folgenden
ADO.NET-Befehle automatisch in den
MSDTC integriert (automatisches Enlistment). Die
Transaktion gilt so lange, bis die Complete()-
Methode auf dem TransactionScope-
Objekt aufgerufen wird. Die
Transaktion wird automatisch zurückgesetzt, falls eine
Ausnahme erzeugt wird.
public long Buchung(long PS
ID, long FLID)
{
// --- Beginn der
Transaktion
System.Transactions.TransactionScope tx = new System.Transactions.TransactionScope();
// --- Verarbeitung kann jetzt beginnen...
long RestPlaetze = 0;
RestPlaetze = Buche(PS
ID, FLID);
// ---
Transaktion abschließen
tx.Complete();
// ---
Transaktionsobjekt verwerfen
tx.
Dispose();
return RestPlaetze;
}
Durch den Einsatz des using-Befehls kann der vorherige Code noch eleganter formuliert werden.
public long Buchung2(long PS
ID, long FLID)
{
using (System.Transactions.TransactionScope tx = new System.Transactions.TransactionScope())
{
// -- Verarbeitung kann jetzt beginnen...
long RestPlaetze = 0;
RestPlaetze = Buche(PS
ID, FLID);
tx.Complete();
return RestPlaetze;
}
}
Der Einsatz der Klasse TransactionScope bietet eine deklarative Möglichkeit, bestimmte Codeblöcke in einer
Transaktion auszuführen. Der Entwickler nutzt sie, indem er sie zum Beispiel in einem using-Block instantanziiert und innerhalb des Blockes die transaktionalen Aufgaben durchführt. Dabei werden alle in dem Codeblock über
ADO.NET zu einer
Datenbank gesendeten Befehle Teil der
Transaktion, also auch Befehle, die über Entity Framework oder
Entity Framework Core gesendet werden. Auch andere transaktionale Ressourcen wie die das
Transactional File System (
TxF) und die
Transactional Registry (
TxR), die es beide seit
Windows Vista bzw.
Windows Server 2008 gibt, können Teil der
Transaktion sein (wobei für
TxF und
TxR spezielle
Win32-API-Aufrufe notwendig sind, die die
.NET-Standardklassen in den Namensräzmen
System.IO bzw.
Microsoft.Win32.Registry nicht realisieren).
Um in den Genuss der Klasse TransactionScope zu kommen, bindet der Entwickler die
Assembly System.Transactions.dll ein. Idealerweise wird diese Klasse innerhalb einer using-Anweisung verwendet. Somit sind der Beginn und das Ende der dadurch repräsentierten
Transaktion klar umrissen. Der Zugriff auf transaktionale Ressourcen innerhalb eines TransactionScope-Bereichs erfolgt im Rahmen einer
Transaktion. Um die
Transaktion zu bestätigen (engl. commit), ruft der Entwickler am Ende des Scopes die
Methode Complete() auf. Um die
Transaktion zurückzurollen, unterlässt er dies und verläßt den Block anders (z.B. durch return und einen Laufzeitfehler).
Greift der Entwickler innerhalb eines TransactionScope-Bereichs auf mehr als eine transaktionelle Ressource zu, zum Beispiel auf zwei verschiedene
Datenbanken, versucht TransactionScope eine verteilte
Transaktion zu starten. Neben der Tatsache, dass dies mit einem nicht zu unterschätzenden Overhead einhergeht, müssen alle beteiligten Ressourcen verteilte
Transaktionen unterstützen. Zusätzlich muss bei den betroffenen Rechnern der
Distributed Transaction Coordinator (DTC), der mit Windows in Form eines
Systemdienstes ausgeliefert wird, gestartet sein.
Greift der Entwickler hingegen über zwei verschiedene Verbindungen auf ein und dieselbe transaktionale Ressource zu (z.B. über zwei
Datenbankverbindungen auf dieselbe
Datenbank), hängt das
Transaktionsverhalten vom verwendeten
Datenbanktreiber ab. Unterstützt der
Datenbanktreiber für diesen Fall den sogenannten
Lightweight Transaction Manager (wie zum Beispiel der Treiber für
Microsoft SQL Server), wird eine lokale
Transaktion verwendet und der DTC-Dienste wird dann nicht gebraucht. Dies ist der Fall im folgenden Listing.
Mit der Klasse TransactionScope können
Transaktionen auch verschachtelt werden. Wenn innerhalb eines Blocks, der eine TransactionScope-Instanz besitzt, eine weitere Instanz von TransactionScope erzeugt wird, muss durch den Parameter TransactionScopeOption das Verhältnis der
Transaktionen spezifiziert werden. Mögliche Werte sind Required, RequiresNew und Suppress.
System.Transactions ermöglicht es auch, eine
.NET-Klasse in eine
MSDTC-
Transaktion einzubinden bzw. eine
Transaktion in einer
.NET-Klasse zu beginnen und erst später in den
MSDTC aufzunehmen.
.NET-Klassen bilden sogenannte volatile Ressourcen, die einen Neustart des
Prozesses nicht überstehen.
Datenbanktransaktionen sind im Gegensatz dazu dauerhafte
Transaktionen (Durable Transactions).
Eine
.NET-Klasse, die eine volatile Ressource im Rahmen einer
Transaktion bilden möchte, muss die Schnitt-stelle IEnlistment
Notification mit den
Methoden Prepare(), Commit(), Rollback() und InDoubt() unterstützen.