ASP.NET Core 1.1
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 17.11.2016
ASP
.NET Core 1.1 ist die am 16.7.2016 erschienene zweite Version von
ASP.NET Core.
Neue Funktionen
In ASP
.NET Core 1.1 hat Microsoft bisher fehlende Funktionen zum Umlenken von HTTP-Anfragen (
URL Rewriting) ergänzt. Entwickler können nun in der Startup-Klasse mit regulären Ausdrücken, der
XML-Syntax der Internet Information Services (
IIS) oder der Mod_Rewrite-Syntax des
Apache-
Webservers Umlenkungen definieren. Auch eine Funktion zum Umlenken aller HTTP-Anfragen auf HTTPS ist realisiert.
Das frühere ASP.NET hatte einen Output Cache, der gerenderte Webseiten für eine definierbare Zeit zwischengespeichert hat. In ASP
.NET Core 1.1 füllt diese in der Juli-Version noch bestehende Lücke das Paket Microsoft.AspNetCore.Response
Caching in Verbindung mit dem Memory Cache (Microsoft.Extensions.
Caching.Memory). Das Paket Microsoft.AspNetCore.ResponseCompression ermöglicht eine ZIP-Komprimierung der HTTP-Datenströme. Die Views, die in ASP
.NET Core 1.0 immer zur Laufzeit kompiliert wurden, lassen sich nun zur Entwicklungszeit vorkompilieren.
ASP.NET-Core-Webanwendungen laufen immer in einem eigenständigen Prozess. Als Prozess-Host bietet Microsoft dafür in Version 1.1 neben Krestrel mit dem Web
Listener-Server eine Alternative an, die auf Basis des Windows-eigenen
HTTP Server API auch Windows-spezifische Verfahren zur
Authentifizierung, zum Port Sharing und
Caching an Bord hat. Die Verwendung des Pakets Microsoft.AspNetCore.Server.Web
Listener zerstört jedoch die Plattformunabhängigkeit einer ASP.NET-Core-Anwendung.
Mit
ASP.NET Core hat Microsoft View Components und
Tag Helper zur Wiederverwendung von Markup und Logik eingeführt. In Version 1.1 gibt es nun eine Integration beider Konzepte. Während eine View Component bisher immer über den Befehl Component.InvokeAsync("viewcomponentname") in eine View einzubinden war, erledigt den Job nun eleganter ein
Tag Helper (<viewcomponentname>…</viewcomponentname>).
Die Kernfunktionen von
ASP.NET Core bilden Entwickler in der Startup-Klasse durch eine Aneinanderreihung von
Middleware-
Komponenten. Mit der
Annotation [
MiddlewareFilter] lassen sich nun auch
Middleware-
Komponenten auf einzelne Controller oder Actions beschränken. Die neue
Komponente Microsoft.AspNetCore.Azure
AppServicesIntegration speichert alle von den Logger-
Objekten erzeugten Nachrichten in Microsofts Cloud. Mit den Paketen Microsoft.AspNetCore.DataProtection.
Redis, Microsoft.AspNetCore.DataProtection.Azure
Storage und
Microsoft.Extensions.Configuration.AzureKeyVault können Entwickler sensible Informationen wie kryptografische Schlüssel in
Redis oder
Microsoft Azure nutzen. Im TempData-
Objekt gespeicherte Daten lassen sich nun auch per Cookie auf dem Client speichern.
Performancesteigerung in ASP.NET Core
Eine Performancesteigerung von Webanwendungen von rund 15 Prozent will Microsoft durch Verwendung der
Profile Guided Optimization (PGO) erreicht haben, die auch beim großen
.NET Framework zum Einsatz kommt. Durch Aufzeichnung der tatsächlichen Nutzung des Programmcodes wird dessen Reihenfolge im Kompilat optimiert.
In der dreizehnten Ausgabe des TechEmpower-
Webserverframework-Performanztest [
https://www.techempower.com/benchmarks/] ist ASP
.NET 1.1 bereits berücksichtigt und belegt dort den zehnten Platz in der "Plain Text"-Auswertung. Allerdings wird dabei
ASP.NET Core auf
Linux und ohne das
MVC-Framework eingesetzt. Mit dem
MVC-Framework rutscht
ASP.NET Core in der Leistung auf den 29. Platz ab.
Versionen
Versionsgeschichte leider noch nicht verfügbar